Herbstrundbrief Oktober 2022
Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Gönnerinnen und Gönner
Der Herbst und mit dieser Jahreszeit auch die kühleren Temperataturen haben Einzug gehalten.
Wärmstens empfehlen können wir Ihnen die Lektüre unseres Herbtsrundbriefes sowie den Flyer zu unserem Ausbildungsprojekt. Falls Sie dieses Projekt unterstützen möchten, benutzen Sie bitte den spezifischen Einzahlungsschein QR Ausbildung.
Film "Apenas el sol" von Arami Ullón (cineworks filmproduktion)
Seit der gewaltsamen Vertreibung aus seinem urspünglichen Lebensraum im Herzen des paraguayischen Chaco in den 70er Jahren, sammelt der indigene Ayoreo Mateo Sobode Chiqueño Geschichten, Lieder und Zeugnisse seines Volkes. Er will das Erbe einer verschwindenden Kultur sichern und bereist unermüdlich die weit verstreuten trostlosen Siedlungen in dieser Region, die seit ihrer extensiven Abholzung immer wie mehr versteppt. Mit einem alten Kassettenrecorder nimmt er Gesänge, Erlebnisberichte und Erzählungen der letzten Überlebenden auf. Sie alle wurden wie er im riesigen Wald geboren, frei, nomadisch und ohne jeglichen Kontakt zur Zivilisation, bis religiöse Missionare sie zwangen, ihr angestammtes Territorium, ihre Lebensgrundlage, ihren Glauben und ihre Heimat zu verlassen. Das Sammeln dieser Zeugnisse weckt in ihm einen alten Wunsch: Er will ein letztes Mal in sein ursprüngliches Territorium zurückkehren…
Daten Vorpremieren in Anwesenheit von Arami Ullón: Apenas el sol
Herbstrundbrief Oktober 2021
Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Gönnerinnen und Gönner,
In diesen von Corona geprägten Zeiten scheinen die Schwierigkeiten endlich etwas abzunehmen, und tatsächlich sind wieder beidseits der Ozeane wichtige Aktivitäten möglich.
Lesen Sie den ganzen Artikel hier: Herbstrundbrief
Ausstellung «Im Wald. Eine Kulturgeschichte» im Landesmuseum Zürich 18.03. - 17.07.2022
Im Rahmen der Ausstellung wird neben vielen anderen Kunstwerken eine Serie von 25 Zeichnungen von indigenen Künstlern aus dem Chaco gezeigt: Marcos Ortiz, Osvaldo Pitoe, Jorge Carema, Eurides Asque Gómez, Efacio Álvarez, Esteban Klassen und Clemente Juliuz.
https://www.landesmuseum.ch/wald#ausstellung
Der Wald ist in den Zeichnungen aus dem Chaco zentral. Tiere und Bäume sowie die menschlichen Subsistenztätigkeiten des Jagens und Sammelns zählen zu den beliebtesten Motiven der Darstellung. Sie zeigen, dass die Verbindung zum Wald und den Wesen die ihn bewohnen, für indigene Gemeinschaften wichtig geblieben ist, obwohl sich ihr Leben durch die Kolonisierung und Sesshaftmachung seit ein oder zwei Generationen umfassend verändert hat.
Die Zeichnungen visualisieren nicht nur die grundlegende und vielfältige Bedeutung des Waldes für die indigenen Formen des In-der-Welt-Seins im Chaco, sondern erzählen auch von den Beziehungen, die sie mit Tieren, Vögeln, Insekten, Bäumen und Pflanzen sowie weiteren nichtmenschlichen Wesen unterhalten. Diese Koexistenz ist gegenwärtig von der massiven Abholzung bedroht, die sowohl das Leben der Menschen, ihre Beziehungen und die Landschaft des Chaco irreversibel transformiert.
Podcast-Beitrag zu Werken aus dem Amazonasgebiet und dem Chaco, Folge 2:
Beitrag im Katalog von Ursula Regehr und Verena Regehr Gerber: «Den Wald zeichnen und erinnern. Perspektiven aus dem Gran Chaco», S. 86-95.
«Bosques Vivos»: Ausstellung indigener Kunst aus dem Chaco im Centro Cultural La Moneda, Santiago de Chile, Ende Dezember 2021 bis Mitte Mai 2022
In der Ausstellung «Bosques Vivos» sind rund 100 Werke von indigenen Künstler*innen aus dem paraguayischen Chaco zu sehen. Das Projekt wird im Rahmen der Bienal Internacional de Arte Contemporáneo del Sur (BIENALSUR) präsentiert (www.bienalsur.org/es/single_agenda/398).
Die Ausstellung lädt ein, anhand von Zeichnungen mit schwarzem Kugelschreiber auf Papier und Gemälden sowie Holzskulpturen und Textilien über die Koexistenz von Menschen und Nichtmenschen und die Beziehungen zur Umwelt nachzudenken.
Die Zeichnungen von Osvaldo Pitoe, Jorge Carema, Eurides Asque Gómez, Clemente Juliuz, Esteban Klassen, Marcos Ortiz, Efacio Álvarez und Richart Peralta bringen ihre Sicht des Waldes und der Koexistenz von Menschen, Bäumen, Pflanzen, Tieren und anderen Wesen zum Ausdruck. Sie visualisieren eine animierte Welt, in der Menschen und Nichtmenschen kommunizieren, interagieren und enge Beziehungen miteinander unterhalten. In dieser Welt ist die Konzeption der Person nicht auf ihre menschliche Form beschränkt. Es gibt auch keine klare Trennung zwischen „Natur“ und „Kultur“, wie im „westlichen“ Denken.
Vom Jaguar zu träumen bedeutet im indigenen Denken Gefahr, Kampf und Tod. Derzeit beeinträchtigen und verändern Prozesse gewaltsamer Kolonisierung und massiver Abholzung das Zusammenleben im Chaco. Im Namen des Extraktivismus werden täglich mehr als 1.000 Hektar Wald für die Viehzucht und industrielle Landwirtschaft gerodet.
Kuratiert wurde die Ausstellung von den Anthropologinnen Ursula Regehr und Verena Regehr Gerber, die sich seit Jahrzehnten gemeinsam mit indigenen Künstler*innen und Gemeinschaften für die Landrestitution und den Waldschutz einsetzen.
Kurzbericht August 2020
Es ist nicht mehr wie es einmal war. Der Corona-Virus verändert unsere Welt laufend und
wohl auch langfristig. Dies gilt für den Chaco nicht anders als für die Schweiz. Nur ist das
gesundheitliche Risiko für die Indigenen, sollte Convid-19 auch sie erreichen, um vieles
höher als bei uns. Doch wir wollen nicht schwarzmalen. Immerhin gibt es die tröstliche
Nachricht, dass sich in den von unserer Organisation betreuten Gebieten noch niemand
angesteckt hat. Ganz unerfreulich ist jedoch die Tatsache, dass wegen des Coronabedingten
Reiseverbots für die Kontrollposten weiter illegal und ungestört Wald gerodet
wurde.
Aber es gibt auch Aufsteller - lesen Sie den ganzen Kurzbericht August 2020.
09.08.2020 Internationaler Tag der indigenen Voelker
Quelle "Kleiner Kalender": http://www.kleiner-kalender.de/event/tag-der-indigenen-voelker/95948.html
Aktuelle Neuigkeiten aus dem Chaco, Paraguay
Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Gönnerinnen und Gönner,
Beim Lesen der Informationen zum Covid-19 wissen wir, dass Einiges in Zukunft nicht mehr gleich sein wird, wie noch vor einigen Monaten. Vieles aber wird sich leider kaum ändern, das sehen wir zum Beispiel auf Grund von Satelliten-Bildern von unserem Freund, Peter Sawatzky, aus Canada.
Lesen Sie den vollständigen Brief an Mitglieder/Gönnerinnen & Gönner
Chagabi Etacore: The leader killed by contact with the outside world
Quellennachweis: Rosie Blunt from BBC News at bbc.co.uk/news 11 August 2019
Die Wächter über die letzten Waldmenschen
In einem kaum durchdringbaren Waldgebiet Paraguays leben die Ayoreo. Sie sind eines der letzten indigenen Völker Südamerikas ohne Kontakt zur Aussenwelt. Doch die Zivilisation schreitet unaufhörlich voran.
Quellenangabe: Thomas Miederberger: "Die Wächter über die letzten Waldmenschen", Neue Zürcher Zeitung, 09.08.2019